Dienstag, 18. Dezember 2007

MB Yachtcharter, Bernd Masuch, Cala d'Or


Film oben: Fotos der Mängel

eigentlich hätte es uns schon bei dem namen auffallen müssen: schnuffi. welcher ernstgemeinte eigner nennt sein schiff auf mallorca liegend so? wir haben uns im internet umgeschaut und sind auf einer gut anmutenden seite von mb-yachtcharter-mallorca gelandet. nach kurzem abgleich der reisezeiten schlossen wir einen vertrag über die bavaria 44 für eine woche im juni ab.

2 monate vor auslaufen mit der crew war unser skipper selbst auf mallorca und schaute interessehalber in cala d'or vorbei, um charterer und schiff kennen zu lernen und sich die marina anzuschauen.
ja, das schiff könne besichtigt werden: als der skipper das schott wegnahm und reinschaute, graute es ihm: völlig unaufgeräumt, klamm, polster alle verdreckt, armaturen in völlig abgeblättertem zustand. darauf angesprochen versicherte herr masuch, inhaber und vercharterer, es wäre ja noch keine saison, rechtzeitig würden alle schiffe in einwandfreiem zustand zur verfügung stehen. er könne dies versichern.

anfang juni kommen wir nachmittags in palma an, sind am frühen abend in cala d'or: wollen die schnuffi beziehen und müssen feststellen, daß sich mit dem schiff nichts getan hat: verschimmelte gardinen, verrostetes ess-besteck, armaturen in den waschräumen so unappetitlich, daß man sie nicht anfassen mag. polster fleckig und nicht gereinigt, die toilettenpumpen nicht berührbar. die obigen fotos sagen alles.

reklamation beim vercharterer: nach langem gespräch, bietet man uns an, abends um 20.30 uhr, vom Vertag zurückzutreten und einen scheck ausgestellt zu bekommen.oder man könne man ja noch an bord schlafen, man würde dann alles zu unserer zufriedenheit klarmachen. nur große veränderungen seien jetzt nicht mehr möglich, man würde mit dem eigner sprechen, die endreinigung von 80 euro entfallen zu lassen, vielleicht.

am nächsten morgen möchten wir die schnuffi nicht haben - ja, sagt der vercharterer, jetzt hätte man ja darauf übernachtet, es gibt jetzt keinen scheck mehr, wir würden uns wegen einer wetterverschlechterung aus der affaire ziehen wollen, das schiff ist tauglich. geld gäbe es keines, nur dieses schiff, ein anderes hätte man nicht.

wir fahren nach einer unsäglichen einweisung, die diesen namen gar nicht verdient: ja das gps kenne man nicht, da gibt es ja tausend modelle,müsse man mal ausprobieren, da gibt es eine gebrauchsanweisung auf holländisch... die liste der ausrüstungsgegenstände könne man auch nicht einzeln durchgehen, was das solle. der übergeber versicherte, er mache das seit über 20 jahren, so etwas sei ihm noch nie passiert.

wir hingegen chartern ebenfalls seit 20 jahren schiffe in europa und übersee und haben immer eine adäquate einweisung auf jedem schiff erhalten, natürlich auf auf mallorca, wo wir schon des öfteren gechartert hatten. nach rückkehr schaut sich der vercharterer das schiff an und behauptet, der fäkalientank sei zum bersten voll, es gäbe auf der ganzen insel aber keine fäkalienabpumpstation, da sonst der tank ausgebaut werden müsse, sollten wir mal jetzt - unter der hand versteht sich - rausfahren und den fäkalientank ablassen, er sei verstopft.
wir fahren in den nebenhafen und fragen nach einer fäkalienabpumpstation - ja, natürlich, da gäbe es doch mehrere, unter anderem in unserem heimathafen cala d'or, ja, natürlich auch für unsere bootsgröße. große verwunderung, und spätestens da wird uns klar, hier stimmt etwas nicht. wir fahren in den heimathafen und stellen fest: ja, die abpumpstation hatte bis 18.00 uhr offen, wir können sie erst wieder am morgigen tag benutzen und da fliegen wir schon morgens um sechs, müssen also um 5 schon los.
wir laufen in den standplatz und versuchen den vercharterer zu erreichen, der wollte auf uns warten. es ist 19.45 uhr, keiner mehr da.

das mobiltelefon von herrn masuch ist leider abgeschaltet. wir versuchen es persönlich im büro, niemand da. um 23.45 uhr erreichen wir herrn masuch doch noch am telefon - ja, er hätte gewartet, wir wären ja nicht gekommen. überhaupt unverschämt jetzt noch anzurufen. im restaurant schaltet man nun mal ab. ein anruf von uns ist bei ihm auch nicht angezeigt. morgen gäbe es dann einen scheck. oh je, man würde schon so früh fahren, dann müsse man das auf dem überweisungswege machen.

zurück in berlin reklamieren wir unsere kaution und weisen auf die abpumpstation hin. herr Masuch hat von der noch nie gehört und bestreitet deren existenz. die kaution gibt es nicht zurück, man habe noch ein paar weitere schäden festgestellt. komisch, bei der ursprünglichen übergabe vor ort war davon noch nicht die rede.

wir haben seinerzeit mit liegeplatznachbarn gesprochen und von ihnen erfahren müssen, daß andere charter-crews sich beschwert haben und voller groll die schiffe abgegeben haben.
inzwischen haben wir einige reaktionen erhalten, kunden, ehemalige mitarbeiter und andere vercharterer, die ähnliche erfahrungen gemacht haben, sowohl bei kauf als auch bei anmietung von booten bei mb.

Relativ zeitnah wurde dann tatsächlich nach über 15 monaten ein knappes drittel der kaution zurückgezahlt, allerdings verbunden mit einer anzeige, die uns zwingen soll, diese seite aus dem netz zu nehmen. das verfahren läuft…

wenn noch jemand betroffen ist :
bitte mail to jochen schulderinksy (info@zob-reisebuero.de)